Donnerstag, 4. November 2010

Tolle Tiere und ein Gespräch

Rabe Socke
Romeo hat die Leidenschaft zum Malen entdeckt. Er malt lauter tolle Tiere. Auch heute ging es ihm einigermaßen gut, d.h. er war traurig heute früh, hat aber nichts gesagt. Ich habe ihm lange den Rücken gestreichelt und dann hat er gesagt "Weiterstreicheln, Mama!" Da wußte ich, dass wir uns verstehen. Später haben wir versucht, ein 200-Teile-Puzzle zusammenzusetzen, aber nach der Hälfte hatte nicht einmal ich mehr Lust dazu. Zum Mittag habe ich ihm Mogli-Geschichten vorgelesen und dann hat er sogar noch richtig geschlafen.
Schmetterling
Leider sind wir jetzt nicht mehr so oft allein im Zimmer und das macht alles nochmal viel anstrengender. Das kleine Mädchen, das gerade mit bei uns im Zimmer liegt, musste heute nüchtern bleiben, während Romeo natürlich weiterhin mit ungebrochenem Appetit immerzu essen wollte. Was mich traurig macht, ist auch, dass ich bisher mit den anderen Eltern, die bei uns im Zimmer waren, keine Verbindung herstellen konnte. So bleibt jeder mit seinem Schicksal allein. Oft macht mir auch die Unmündigkeit im Krankenhaus zu schaffen. Viele Dinge sind einfach so scheinbar arbiträr festgelegt, Informationen muss man sich prinzipiell holen, wenn man sie haben will und ich fühle mich nicht als vollwertiger Partner in diesem Therapieplan ernstgenommen - das ärgert mich. Als ich zum Beispiel neulich die Ärztin um ein Gespräch über die naturheilkundliche Begleitung bat - worüber sie ausdrücklich informiert werden wollte - fragte sie nur, wann denn unsere Ärztin ins Krankenhaus kommen würde. So als ob man mit jemandem, der nur Mutter ist, darüber gar nicht zu reden brauche... Ich halte es durchaus für möglich, dass das nicht die Einstellung der Ärztin ist, aber so kommt das in dem Moment bei mir an. Vor der Punktion gestern, hatte ich am Dienstag eine richtige Vertrauenskrise und dachte: Und was, wenn die das jetzt bloß machen, um einen Punkt für ihre Datensammlung zu bekommen? Mir ging es damit so schlecht, dass ich mich sogar überwunden habe und nach der Abfuhr (siehe oben) nochmal um ein Gespräch gebeten habe. Das hat mir sehr gut getan, der nette junge Arzt war verständnisvoll, hat alle meine Fragen beantwortet und mein Vertrauen wiederhergestellt, so dass ich den Eingriff mit tragen konnte. Das Ergebnis dieser Zwischenpunktion werden wir aber frühestens nächste Woche erfahren.

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