Freitag, 29. Oktober 2010

Unser Tag

Nachdem er für Romeo einen Haferbrei gekocht hat, fährt Peter um 7 Uhr auf Arbeit. Die Schwestern übernehmen und waschen Romeo und lassen ihn frühstücken (er bevorzugt Brötchen mit Tomatenfisch und saurer Gurke) und geben ihm die Morgenration Tabletten. Als ich gegen 8.30 Uhr ankomme, ist die Kindergärtnerin gerade da und malt mit Romeo, nebenbei läuft ein Hörspiel von Rabe Socke. Romeo hat Rabe Socke abgemalt - könnt Ihr ihn erkennen? [Hm, wo ist das Bild? Scheint weggeflogen zu sein. Sobald ich ihn wieder eingefangen habe, scanne ich ihn für Euch ein.] Um 9 Uhr kommt Marie, die gestern schon Fleischklößchen für Romeo vorbereitet hat, und fährt eine Stunde lang Florence spazieren. Ich spitze mit Romeo die Stifte und wir unterhalten uns über das Mittagessen. Bald darauf kommt die Visite: 5 weißbekittelte kommen rein, fragen wie es geht. Geht gut? Dann kann Romeo heute noch "abgestöpselt" werden. Das heißt, der Tropf wird abgemacht und Romeo kann sich frei bewegen - Juchuuh! Bis dahin gehen wir nochmal ins Kinderzimmer und lesen Nils Holgersson. Sobald die Schläuche ab sind, geht Romeo mit Markus (der Sportlehrer) runter in den Sportraum. Sie spielen eine halbe Stunde Federball und schaffen 13 Ballwechsel in Folge! Ich packe Florence wieder in den Wagen und sie schläft auch gleich ein. Meine Mutter holt sie dann von der Terasse (Ja, wir haben eine Terasse.) ab und fährt sie nochmal rum. Um 11.40 Uhr kommt endlich, endlich das Mittagessen. Heute von der Station: Fisch in Senfsonse und Reis und gedämpftes Gemüse. Romeo schmeckt es und ich stärke mich an der guten Mören-Rindersuppe, die uns die Antje gestern vorbeigebracht hat. 12 Uhr: Tabletten. In der Mittagsruhe hört Romeo Märchen, die mein Bruder uns geschickt hat und spielt dann mit Florence. Dann geht es raus in den Friedenspark: Meine Mutti mit dem Kinderwagen, ich mit Romeo im Rolli einmal bis zum Spielplatz und zurück - das macht hungrig!

Die Schwester ist so nett und besorgt Romeo zwischendurch Brot und eine Dose Fisch. Inzwischen hat Monty Lisa von der Schule abgeholt und zu uns nach Hause gebracht. 16 Uhr: Tabletten. Nun kommt mein Vater mit Lisa und holt mich, Florence, die große Tasche, den Kinderwagen und die Milchpumpe wieder ab. Wir gehen noch Eis essen. Die Oma bleibt solange bei Romeo und sie waschen endlich mal die Haare - noch fallen sie nicht aus, also können wir sie auch schön machen. Um 6 Uhr kommt Peter von der Arbeit zurück ins Krankenhaus - da hat Romeo schon seine ganze Pizza verdrückt. Mein Vater saugt mein Auto aus, holt meine Mutter vom KH ab und wir essen zu Hause gemeinsam Abendbrot. Lisa macht sich selber bettfertig, ich massiere Florence und trage sie noch ein wenig rum, damit sie einschläft. Währenddessen hole ich die Post: 3 Pakete und ein Brief! Meine Tante hat für Romeo ein Märchen geschrieben und illustriert, Anke hat ihre Milchpumpe geschickt und 3 Tafeln Schokolade und das dritte ist ein Vierfarbkugelschreiber für meine Orga. Dann telefonier ich und lese Mails und dann, als alle schlafen, schreibe ich Euch diese Nachricht... Wie Ihr seht, können wir das Leben tatsächlich noch genießen. Das ist aber nur 3 Sachen zu verdanken:
1- dass es Romeo zum Glück noch so gut geht
2- dass meine Eltern wie selbstverständlich voll dabei sind - aber es ist nicht selbstverständlich
3- Euch allen, die uns helfen, uns Essen bringen, Florence ausfahren, Pflanzen abholen, Briefe schreiben, Lisa abholen, mit Lisa ins Kino gehen, anrufen, an uns denken, uns Saft pressen, auf der Arbeit den Rücken frei halten, uns Kraft schicken... Habt Dank dafür! Das ist es, was unser Leben im Moment schön macht.
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1 Kommentar:

  1. Liebe Gerlind,

    vielen, vielen Dank, dass Du diesen Blog erstellt hast und uns teilhaben lässt. Es hat mir geholfen, den Schock einigermaßen zu bewältigen und den Kloß im Hals kleiner werden zu lassen.

    Mir sind zwei Dinge eingefallen, die eventuell helfen können.
    Äpfel und das darin enthaltene Apfelpektin helfen bei Verstopfung. Da Romeo bestimmt keine 5 Äpfel am Tag essen wird, kann man auch das Apfelpektin (als Pulver aus dem Bioladen) nehmen. Vielleicht könnte man das in den morgendlichen Brei mischen? Ich stelle mir vor, dass sich die Einlauf-Intervalle vergrößern würden.

    Ich habe mir vor einiger Zeit auf Empfehlung Aktiviertes Zeolith (Pulver) besorgt, das eine hohe Affinität zu Schwermetallen im Körper besitzt und nehme es zu diesem Zweck auch ein. Auf der Packung steht aber groß darauf: "Empfohlenes Adjuvans bei Chemo- und Strahlentherapie". Es ist als Medizinprodukt anerkannt, heisst Panaceo und wird von einer österreichischen Firma hergestellt und vertrieben. Man kann es im Internet unter www.panaceo.com beziehen. Ich habe auf den ersten Blick leider nicht herauslesen können, ob es auch für Kinder geeignet ist. Mit einem Anruf bekommt man das sicher heraus.
    Der Effekt, den ich gespührt habe, ist, dass ich mehr Kraft am Tag habe und mehr leisten kann. Die "Anlaufphase" ab der das Pulver gewirkt hat, betrug auch nur 2-3 Tage. Ich habe auch in einem Forum für Marathon-Läufer gelesen, dass die, die das Pulver eingenommen haben, sich fitter fühlten und nach dem Training keine schweren Beine mehr hatten (Übersäuerung).
    Man muss das Pulver einfach in Wasser einrühren und trinken (schmeckt ähnlich wie Heilerde, nur etwas besser).
    Falls das Produkt für Romeo nicht geeignet sein sollte, dann vielleicht für Dich oder Deinen Mann, denn die Belastung ist ja enorm.
    Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mich unter 68 19 760 am besten zwischen 20:30 und 22:30 erreichen oder unter camus@gmx.li .
    Ich hoffe, ich konnte Dir und Euch ein wenig weiterhelfen und werde regelmäßig hier vorbeischauen.
    Viele Grüße von Kathrin, Nuno und Ronja aus dem Kiga

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