Samstag, 16. Oktober 2010

Wie alles begann

Im Nachhinein kann man die Anzeichen glasklar erkennen aber zum damaligen Zeitpunkt - vor einigen Wochen - wäre kein Mensch auf so eine Idee gekommen...
Bereits im August haben wir uns gewundert, was Romeo für komische Huckel auf dem Kopf hat. Eine Freundin, die Ärztin ist, meinte das seien geschwollene Lymphknoten und sei unbedenklich. Und da Romeo sonst mopsfidel war, machten wir uns weiter keine Sorgen. Als jedoch anfang September immer mehr solcher geschwollenen Lymphknoten auftauchten, bat mich Peter, das doch mal dem Kinderarzt zu zeigen. Also ging ich zu unserem Kinderarzt, was immer eine ziemliche Überwindung kostet, da man dort gewöhnlich mindestens einen halben Tag zubringt. Der Arzt untersuchte Romeo eingehend, konnte aber außer der Lymphknoten auch nichts finden. Er vermutete, dass es eine Reaktion auf die Läuse sein könnte, mit denen wir es kurz zuvor zu tun gehabt hatten, ließ aber vorsichtshalber noch ein ausführliches Blutbild machen. Dieses Blutbild wurde am 7.9. angefertigt und zeigte keinerlei Auffäligkeiten außer einer leicht zu niedrigen Anzahl weißer Blutkörperchen (was aber bei jedem kleineren Infekt vorkommen kann). Damit waren wir erstmal beruhigt und glaubten an die Läuse.
Am Donnerstag, den 16.9. kam Romeo aus dem Kindergarten und hatte hohes Fieber. Wie behandelten das wie jedes Fieber mit Respekt, da es ja einen guten Zweck erfüllt und eine normale Abwehrreaktion des Körpers darstellt. Also wurden erstmal alle Termine abgeblasen, Romeo bekam viel Ruhe und es ging ihm nicht so schlecht. Merkwürdig war nur, dass es keinerlei andere Infektsymptome gab: kein Schnupfen, kein Husten, keine Halsschmerzen - nichts. Peter fuhr noch in seinen geplanten Erholungsurlaub, weil wir jeden Tag glaubten, Romeo könne den nächsten sicher wieder in den Kindergarten gehen... Aber jeden Abend kehrte das Fieber zurück. Romeo war natürlich etwas matt, schlief viel und aß wenig. Als nach einer Woche immernoch Fieber da war, ging ich wieder zum Kinderarzt. Er wunderte sich etwas, fand wieder keinerlei  Anzeichen eines Infektes und bat uns um eine Stuhlprobe, um noch andere Bakterien überprüfen zu können.  Die brachten wir ihm ein paar Tage später und auch die war vollkommen unauffällig. Mittlerweile begann ich Romeo etwas von Florences Muttermilch in einer Tasse vermischt mit Kuhmilch zu geben, um ihn zu stärken und weil Muttermilch viele Abwehrstoffe enthält. Da es Romeo relativ gesehen gut ging und wir für die Herbstferien eine Ferienwohnung im Erzgebirge gebucht hatten, fuhren wir da auch planmäßig hin, in der Hoffnung, dass der Luftwechsel etwas bewirken würde. Aber auch da passierte nichts, außer dass Romeo nun nach drei Wochen Fieber immer matter und blasser wurde und den ganzen Tag auf der Heizung am Fenster sitzen wollte wie eine Katze. Ich tippte mittlerweile auf Pfeiffersches Drüsenfieber. Ich machte mir nun schon große Sorgen, rief erneut bei unserem Kinderarzt an und fragte ihn um Rat. Er wußte da aber auch nicht weiter und meinte, dass er uns nun nur noch ins Krankenhaus einweisen könne. Darauf hatte ich ja nun gar keine Lust und rief noch einmal bei unserer Homöopathin an, wo Romeo eigentlich erst in zwei Wochen zur Erstanamnese sollte und bat sie inständig um einen zeitigeren Termin. Tatsächlich hatte sie an diesem Freitag, dem 8.10. noch eine halbe Stunde Zeit und so brach ich unseren Urlaub etwas eher ab - Lisa blieb noch mit unseren Freunden da - und fuhr mit Florence und Romeo am Freitag früh morgens zurück nach Leipzig. Die Homöopathin konnte für Romeo zwar ein Mittel, dass zu seinen Symptomen passte, heraussuchen, wußte aber auch nichts mit seinem Zustand anzufangen. Sie stellte fest, dass er wirklich sehr blaß war und empfahl uns dringlichst, sollte das Fieber nicht weggehen, am Montag in die Klinik zu fahren, um das abklären zu lassen. Romeo hatte nun zwar etwas Husten bekommen, aber das war ganz sicher nicht der Grund für das Fieber. Schweren Herzens fuhr ich also am Montag morgen mit Romeo - Florence immer im Gepäck - in die Uniklinik... 

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