Samstag, 2. Juli 2011

Kleines Kurtagebuch - Teil 1


Letzten Monat waren wir nicht da. Wir waren nämlich zur Kur! Auch an dieser Erfahrung möchten wir Euch gern teilhaben lassen. Ist ja auch spannend - vielleicht, irgendwie. Eine langverdiente Erholung sollte das sein. Und - naja - erholt haben wir uns dann auch - später...  Aber lest selbst:

Dienstag, 31. 5. – Anreise

Morgens um 7 Uhr beginnt unsere Reise – leider ohne Peter, der erst am Donnerstag nachkommt. Die Zugfahrt verläuft relativ entspannt – wir schaffen auch alle Umstiege mehr oder weniger stressfrei – dank der Hilfe einiger netter Mitreisender. Erst Tage später sollte ich merken, dass ich meinen todschicken, erst zwei Wochen alten Strohhut im Zug liegen gelassen hatte. Als wir in Bad Oeynhausen ankommen, nieselt es. Ein roter Bulli holt uns am Bahnhof ab. Wir bekommen ein Zimmer, unser erstes Mittagessen und viele, viele Zettel, Pläne und Belehrungen.

Mittwoch, 1.6. – Kindertag

Hui – und los geht’s: Mit Lisa in die Drachenhöhle gehen (Hort), mit Romeo in die Schildkrötengruppe und mit Flori zu den Häschen, dann mit Lisa in die Schule. Parallel Aufnahmegespräch erst bei der Ärztin, dann beim Familienmanager. Um 12 Uhr völlig erschöpft zum Mittagessen. Das ist es also – denke ich – was die Leute meinen, wenn sie von „Kurstress“ sprechen.
Am Nachmittag gibt es dann noch ein „Get-Together“ und „Fun-for-Kids“ in der Sporthalle. Flori schläft ganz schlecht und ich auch.

Donnerstag, 2.6. – Himmelfahrt

Die Feiertage sind frei. Aber heute regnet es und wir hängen ab. Am Abend kommt endlich mein Mann. Mein erster Gedanke: Nun kann er die Hälfte der Wege erledigen! 


Und wir bekommen unsere ersten Therapiepläne. Bei den Aufnahmegesprächen durften wir äußern, was wir gerne machen würden und jetzt dürfen wir uns überraschen lassen. Meiner für morgen sieht so aus: 8.30 Uhr – aktive Rückenschule, 9.30 Uhr - Bauch-Beine-Po, 10.15 Uhr – Entspannungstraining, 11.15 – Medizinische Trainingstherapie an Geräte (Muskelaufbau) und 15.30 Baby Schwimmen mit einem Elternteil.

Freitag, 3.6. – Das Essen

Es ist schön, dass wir nicht kochen oder abwaschen müssen. Das schafft wirklich freie Zeit. Allerdings erinnert das Essen hier an unseren Rodos-Urlaub im 3-Sterne-All-Inclusive-Hotel. Die meisten finden es gut, aber die Milch schmeckt eklig, Wurst und Käse sind mit Nitritpökelsalz, Geschmacksverstärkern und Farbstoffen versetzt und wegen EHEC gibt es kaum frisches Gemüse.



Samstag, 4.6. – Erkundungstour

Das Wetter ist jetzt richtig toll. Die Kinder erkunden das Gelände. Leider nimmt Romeo die heimische Flora etwas zu genau unter die Lupe und kostet ein Beerchen vom gefleckten Aronstab – hochgiftig. Brennt schrecklich auf der Mundschleimhaut, aber sonst passiert zum Glück nichts.




Sonntag, 5.6. – Runterkommen

Das Wochenende war wirklich schön. Tolles Wetter und die Kinder sind die ganze Zeit auf dem weitläufigen Gelände verschwunden. Endlich mal ein bisschen entspannen!
Therapiepläne für die kommende Woche. Lisa: „Ich liebe meinen Therapieplan!

Montag, 6.6. – Häschen in der Grube und Schildkröten

Oh je, die Kinderbetreuung ist harter Tobac für uns: Kinder haben hier artig und ordentlich zu sein und sich gefälligst nicht zu prügeln – „Dabei könnt Ihr Euch weh tun!“ Peter traut sich mit Florence in die Hasenhöhle, eigentlich ohne weitere Absicht, einfach damit sie das dort kennenlernen und mit den Kindern spielen kann, aber die „Erzieherinnen“ haben anderes im Sinn (nämlich den Eltern ihre Kinder abzunehmen) und dabei sind Eltern nunmal nicht erwünscht.

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